70er Jahre Mode Frauen

70er Jahre Mode für Frauen: Ein Blick zurück mit offenem Blick

Die 70er Jahre Mode für Frauen hat mich schon immer fasziniert. Es war dieses Jahrzehnt, in dem Konventionen aufgebrochen wurden und Kleidung plötzlich politisch, rebellisch oder einfach nur Ausdruck von Freiheit sein konnte. Wenn ich alte Fotos meiner Mutter anschaue, sehe ich nicht nur Stoffe und Schnitte – ich sehe eine Haltung. Und genau diese Haltung will ich dir näherbringen.

Was Frauenmode der 70er Jahre so besonders machte

Stilbruch wurde Alltag

In den 70ern gab es nicht den einen Stil. Frauen trugen Schlaghosen, Maxikleider, Minirock, Plateauschuhe – manchmal alles an einem Wochenende. Genau das machte es aus. Niemand wollte mehr starr in eine Form passen. Ob Disco oder Protestmarsch, der Stil war wandelbar wie nie zuvor.

Die Gesellschaft spiegelte sich in der Kleidung

Es waren die Jahre der Frauenbewegung, des Aufbegehrens gegen alte Rollenbilder. Und genau das spiegelte sich in der Kleidung wider. Der Blazer wurde weiter, das Kleid freier, BHs landeten demonstrativ im Müll. Nicht jede machte mit, aber jede merkte: Die Mode verändert sich. Und zwar rasant.

Die prägenden Elemente der 70er Jahre Mode für Frauen

Schlaghosen: Rebellion zum Anziehen

Wenn ich an 70er Jahre Mode für Frauen denke, sehe ich sofort Schlaghosen vor mir. Weite Beine, gerne in Denim oder Cord. Dazu ein enger Rollkragenpulli. Der Look war stark, aber nicht streng. Besonders auffällig: Die Länge musste passen. Der Saum sollte knapp über dem Schuh enden – und das bedeutete oft: Plateausohlen.

Maxikleider und Batik: Locker und frei

Luftig, flatternd, bunt. Maxikleider waren in der Mitte des Jahrzehnts kaum wegzudenken. Oft mit Blumenmustern oder Batikoptik, dazu Stirnband und lange Ketten. Es war ein Stil, der das Lebensgefühl einfing: offen, unreglementiert, ein bisschen wild.

Miniröcke und Hotpants: Kürzer ging’s kaum

Nicht jede Frau traute sich an den Minirock, aber wer es tat, setzte ein klares Statement. Es ging nicht um Anstand oder Unanstand. Es ging um Selbstbestimmung. Die Hotpants, noch knapper, wurden zum Symbol einer jungen, fordernden Generation.

Plateauschuhe: Hoch hinaus

Unpraktisch? Vielleicht. Auffällig? Ganz sicher. Plateauschuhe bestimmten das Straßenbild. Ob mit Glitzer, Kork oder Leder, sie verliehen jedem Outfit eine Prise Glamour und Größe. Dazu passte eine Schlagjeans oder ein enges Kleid mit Reißverschluss.

Westen, Fransen und Wildleder

Besonders der „Boho-Look“ lebte von Materialien wie Wildleder. Westen mit Fransen, gerne mit Stickereien oder Nieten, waren ein Must-have. Es war ein Spiel mit Texturen und eine Hommage an das Unperfekte.

Overalls und Jumpsuits

Einteilige Outfits waren ein weiteres Highlight. Besonders Jumpsuits mit weitem Bein und Taillengürtel kamen häufig zum Einsatz. Sie waren bequem, wirkten futuristisch und modisch zugleich. Ein Overall in Senfgelb oder Rostrot war oft der Mittelpunkt eines ganzen Looks.

Accessoires machten den Look

Große Sonnenbrillen, bunte Tücher, lange Ohrringe oder breite Gürtel: Accessoires bestimmten den Stil entscheidend mit. Sie waren nicht Beiwerk, sondern Ausdruck von Individualität.

Materialien und Muster: Was wurde getragen?

Polyester und Synthetikstoffe

Heute oft verschrien, war Polyester damals ein modernes Wunder. Es knitterte kaum, war pflegeleicht und in allen Farben zu haben. Gerade für Blusen, Hemdkleider oder Overalls wurde es gerne genutzt.

Muster, Muster, Muster

Blumen, Kreise, psychedelische Wellen – Hauptsache es knallte. Unis waren selten, Muster waren Programm. Dabei kombinierte man gerne wild. Es ging nicht um Harmonie, sondern um Wirkung.

Denim überall

Nicht nur bei Jeans: Auch Jacken, Röcke und sogar Kleider wurden aus Denim gefertigt. Oft mit bunten Aufnähern oder Stickereien versehen, wurde so jedes Teil zum Unikat.

Ikonen der 70er Jahre Mode für Frauen

Jane Birkin: Natürlich und cool

Mit Korbtasche und langem Pony wurde sie zum Inbegriff des „French Chic“ der 70er. Birkin trug, was ihr gefiel. Ob Minirock oder Jeanshemd, sie sah nie verkleidet aus.

Farrah Fawcett: Sportlich und sexy

Mit ihrem ikonischen Föhnhaar und knappen Tops prägte sie einen Look, der sportlich wirkte, aber stets bewusst gestylt war. Ihre Schlaghosen wurden zum Markenzeichen.

Diana Ross: Glitzer und Glamour

Die Bühnenoutfits von Diana Ross waren spektakulär. Pailletten, Federn, Metallicstoffe. Sie brachte den Glanz der Disco auf den Punkt und beeinflusste damit eine ganze Generation.

Debbie Harry: Punk trifft Stil

Als Frontfrau von Blondie kombinierte Debbie Harry schrille Farben, Lederjacken und Miniröcke. Sie war das Gesicht einer neuen Musikrichtung und zugleich eine Stilikone, die Grenzen sprengte.

Bianca Jagger: Studio 54 und Stilbewusstsein

Sie war oft Mittelpunkt der New Yorker Partyszene. Ob im Hosenanzug auf dem Pferd im Club oder in einem rückenfreien Kleid: Ihre Outfits waren Statement genug.

Mode für verschiedene Lebensbereiche

Alltag: Praktisch und trotzdem auffällig

Im Alltag setzten viele Frauen auf bequeme Stoffhosen, Hemdblusen und flache Schuhe. Trotzdem blieb der Look modisch. Eine Kombination aus Rolli, A-Linien-Rock und kniehohen Stiefeln war genauso beliebt wie die klassische Latzhose.

Büro: Formell, aber individuell

Im Büro wurde es angepasster. Blazer mit breiten Kragen, Blusen mit Schleifen oder Kostüme aus Mischgewebe dominierten. Doch auch hier waren Farben und Muster deutlich mutiger als noch zehn Jahre zuvor.

Ausgehen: Glanz und Licht

Abends durfte es funkeln. Glitzerstoffe, Pailletten, Metallic und viel Haut waren angesagt. Besonders beliebt waren eng anliegende Kleider, dazu hohe Absätze und auffälliger Schmuck. Auch Disco-Einteiler aus Stretchmaterial waren ein Renner.

Wo begegnet mir 70er Jahre Mode heute noch?

In der Musikszene

Viele Künstlerinnen greifen Looks der 70er Jahre wieder auf. Sei es mit Fransenjacke, Schlaghose oder Plateauschuhen. Die Mode taugt nicht nur für Retro-Partys.

In aktuellen Kollektionen

Modezyklen wiederholen sich. Und so sieht man immer wieder Interpretationen der 70er auf Laufstegen. Labels wie Gucci oder Chloé greifen Elemente auf, kombinieren sie neu und bringen sie zurück in den Alltag.

In Secondhand-Läden

Wer wirklich originale Teile sucht, wird dort fündig. Oft gibt es dort gut erhaltene Kleidungsstücke, die nicht nur modisch sind, sondern auch Geschichte tragen.

Auf sozialen Medien

Instagram, Pinterest und TikTok sind voll von Modeinspirationen mit Retroflair. Junge Influencerinnen kombinieren Originalteile mit neuen Elementen und zeigen, dass 70er Jahre Mode für Frauen noch immer aktuell ist.

Mein persönlicher Zugang zur 70er Jahre Mode für Frauen

Ich erinnere mich, wie ich mit 16 in einem Secondhandladen in Berlin ein geblümtes Maxikleid aus den 70ern gefunden habe. Es roch ein bisschen nach Keller, war aber in perfektem Zustand. Als ich es anzog, veränderte sich etwas. Ich stand anders, bewegte mich anders. Seitdem ist meine Liebe zu dieser Mode nicht mehr verschwunden.

Es geht nicht darum, sich zu verkleiden. Es geht darum, sich ein Stück Freiheit, ein bisschen Experimentierfreude und ganz viel Individualität aus dieser Zeit zu bewahren. Ich trage heute nicht täglich Schlaghose oder Plateauschuhe. Aber ich lasse mich inspirieren. Von den Farben, von der Freiheit, von der Lust auf Veränderung.

Tipps für deinen Einstieg in die 70er Jahre Mode für Frauen

  • Fang klein an: Ein Vintage-Tuch oder eine große Sonnenbrille reichen für den Anfang.

  • Kombiniere neu: Schlaghose zu modernem Shirt oder Boho-Bluse zur Skinny Jeans – es funktioniert.

  • Secondhand ist dein Freund: Nicht alles muss teuer sein. Manchmal liegen Schätze direkt vor deiner Tür.

  • Mut zum Muster: Trau dich, auch mal zu großflächigen Prints zu greifen.

Fazit: Warum die 70er Jahre Mode für Frauen bleibt

Die Mode der 70er Jahre hat Spuren hinterlassen. Nicht nur in Magazinen oder auf Vintage-Fotos, sondern in dem, wie wir heute mit Kleidung umgehen. Sie ermutigt, zu mischen, auszuprobieren, sich nicht zu sehr um Konventionen zu scheren. Und genau das macht sie auch heute noch tragbar.

Wenn du Lust hast, dich modisch auszuprobieren, ist ein Blick zurück in die 70er Jahre Mode für Frauen eine gute Idee. Du brauchst keine perfekte Schlaghose oder Originalteile – es reicht, wenn du den Geist dieser Zeit einfängst. Das kannst du mit Farben, Schnitten oder einem alten Ledergürtel tun.

Ich verspreche dir: Es wird dich überraschen, wie gut diese Kleidung auch heute noch funktioniert. Nicht aus Nostalgie, sondern weil sie einfach ein Gefühl transportiert, das vielen heute fehlt: den Mut, etwas anders zu machen.

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